syrischer Politiker und General; Staatspräsident 1971-2000; Verteidigungsminister 1966-1970, Generalsekretär der Baath-Partei; sein Nachfolger als Staatspräsident wurde sein Sohn Baschar al-Assad
* 6. Oktober 1930 Kardhaha/Qirdaha
† 10. Juni 2000 Damaskus
Herkunft
Hafez Assad (auch Hafiz al-Assad; zu deutsch "Hafiz, der Löwe") wurde als neuntes Kind einer alawitischen Bauernfamilie in einem Dorf im Lathakia-Bezirk geboren. Die Religionsgemeinschaft der Alawiten, die nur etwa 10 % der syrischen Bevölkerung stellt, entwickelte sich aus einer extremen Spielart des mittelalterlichen schiitischen Islams, den sogenannten "Übertreibern" (ghulat). Im Mittelpunkt der alawitischen Religion steht - anders als im klassischen Islam - als Gottesprinzip eine ewige Dreifaltigkeit: Ali, der Begründer der Schia, der Prophet Mohammed und Salman el-Farisi, der erste Perser, der zum Islam übertrat. Die Alawiten galten in den Augen der syrischen Sunniten lange Zeit als extreme Häretiker, denen der Zugang zu wichtigen Staatsposten verwehrt wurde und denen lediglich die Militärlaufbahn offen stand, weil es die einflussreichen sunnitischen Familien damals ablehnten, ihre Söhne in den Militärdienst der Mandatsmacht Frankreich zu stellen.
Ausbildung
A. besuchte die Schule in der Provinzhauptstadt Lathakia. Unter dem Eindruck der französischen Kolonialherrschaft geriet er früh in den Einflussbereich nationalarabischer Ideologien und soll sich schon als Sechzehnjähriger der Arabischen Sozialistischen Baath-Partei angeschlossen ...